Weiter geht unsere Reise - nach Norden, in den Regenwald.
Zuerst möchten wir uns entschuldigen, dass ihr gestern keinen Blog vorgefunden habt. Der Grund war der, dass wir im Regenwald, in der Lodge, in der wir nächtigten, kein WLAN hatten....total ab vom Schuss! Nur für das Nötigste zu Lesen hatten wir in der Rezeption ein kleines bisschen Netz.
Nun zurück zum erlebten Tag. Andy hat sich bereit erklärt, mal richtig Cape Tribulation loszufahren. Wir sind dem Navi gefolgt und standen plötzlich vor der Fähre. Wow - so cool - wir waren noch nie mit dem Auto auf einer Fähre. Wir mussten lange warten, da sie erst gerade gegen die anderen Seite losgefahren ist. Schilder warnen, dass man nicht aussteigen darf oder soll - das ist Lebensraum der Krokodile! Die Überfahrt dauert knapp 5 Minuten und die Organisation gut - es gibt kein Gedränge und jeder fährt dann, wann es ihm erlaubt wird. Die Strecke wurde kurvenreich und es ging hoch und runter. Sogar die lange Baustelle im Regenwald ist besser organisiert als diejenigen von Albin Borer (alias Bibberi). Sogar am Wochenende stehen hier Leute und sehen zu, dass alles seine Ordnung hat! Den ersten Halt machten wir im Daintree Rainforest Center. Dort konnten wir über geführte Wege und einem 23m hohen Turm, die verschiedenen Schichten des Regenwaldes begutachten. Toll waren auch die Informationen, die man sich mit einem Guide anhören konnte. Schade, dass wir hier die Düfte und Geräusche nicht wiedergeben können.
Auch hatten sie dort ein paar Tiere in Terrarien und im Aquarium. Einen speziellen Fisch, die Aga-Kröte, eine Echse und eine Tiger-Huntsman. Bei der letzteren dachten wir uns noch nichts dabei. Wir wussten nur, dass es die grösste Spinne in Australien ist. Mit vielen Informationen mehr, ging die Fahrt weiter. Der nächste Halt machten wir am Cow Bay Beach. Den Männern entwischte ein "wow" und Andy war gespannt, was denn jetzt kommt. Und wirklich - ein wunderschöner, langer Strand. Aber auch hier ist Baden nicht wirklich empfehlenswert, das jederzeit ein Krokodil vom Meer her zum Strand schwimmen kann. Sie werden nicht umsonst "Salties" genannt. Der Thornton Beach war nicht weniger spektakulär! Die Strasse führte uns weiter im Regenwald der Küste entlang und wir wurden immer wieder vor Kasuaren gewarnt, die die Strasse überqueren könnten. Auch gab es immer wieder Verkehrsberuhigungs-Erhöhungen. Diese "Bumps" sind sehr gut gekennzeichnet, obwohl sich die meisten an die Geschwindigkeit halten. Wir fuhren weiter, zum Cape Tribulation. Wunderschön, dieser Ort, wirklich! Auf dem Navi zeigte es an, dass ab hier nur noch eine Schotterpiste weiterführt und keine geteerte Strasse mehr. Wir haben uns das angesehen und dann nach 1km wieder gekehrt. Es war Zeit für das Check-in in der Lodge.
Der Weg zur Lodge führte tiefer in den Regenwald hinein und schliesslich standen wir vor einem unscheinbaren Gebäude, dass mit der Natur zu verschmelzen scheint. Wir hatten zwei Bungalows gebucht. Wir machten uns frisch und gingen zur Happy Hour - das lassen wir uns nicht entgehen. Zum Essen gab es für uns Fisch und Poulet und etwas Süsses musste auch noch sein. Wie bereits erwähnt, hatten wir nur im Haupthaus WLAN und Empfang.....aber nicht bei den Bungalows. Es war speziell, mit den verschiedenen Geräuschen vom Urwald das Abendessen zu geniessen...überall schienen Tiere zu erwachen.
Von den vielen Eindrücken und dem Dinner waren wir müde und zogen uns wieder zurück zu den Bungalows. Um die Kleider zu wechseln, zog Andy den Koffer von der Wand weg und traute den Augen nicht....ein Schrei viel zwar aus, doch Colin konnte Andy auf der anderen Seite hören. Sein erster Gedanke: "Mit was hat Papi Mami wieder erschreckt?". Als er dann aber Papi fragen hörte, was los sei, ist er sofort rübergekommen. Andy zeigte nur noch auf die Wand hinter dem Koffer......da "klebte" eine grosse Huntsman (ca. 13 cm Durchmesser) an der Wand! Wir hatten zwar einen Insekten-Spray im Badezimmer, doch warum eine nützliche Spinne töten? Zur Sicherheit machte Andy ein Foto und ging mit Colin zur Rezeption....Reto hat Wache geschoben. Die Leute dort "oh, das ist eine Huntsman. Die Frau sagte, die können auf dich springen und sehr schnell rennen. Die tut aber nichts und ist auch nicht giftig. Als wir sagten, dass wir sie eigentlich nicht töten möchten, haben wir von ihr ein Lob bekommen und von em jungen Herrn den Tipp, wir könnten sie doch fangen und in die Freiheit entlassen. Wie bitte? Wie soll das gehen? Der nette Herr meinte, einen Kübel darüberstülpen und mit einem Papier abdecken. Naja....wir wissen nicht, wie es euch geht, aber das funktioniert vielleicht bei einer Schweizerspinne, aber nicht bei diesem Monster....sorry, ich habe ihn angelacht und gesagt, "wir lassen ihn leben und haben ihn "Franky" getauft".
Zurück im Bungalow bat Colin Andy, noch mit in seinen Bungalow zu kommen....nur zur Sicherheit. Wir schlossen die Türe auf.....und was huschte Weg? Genau.....eine kleine Huntsman mit ca. 8 cm Durchmesser. Während sich Colin kaum erholen konnte, hat sich wer fast zu Tode gelacht? Genau! Naja, die Nacht kann ja heiter werden.
Wichtig: Der, der eigentlich nicht so begeistert war, im Regenwald zu übernachten, war der mutigste und ruhigste von allen! Er hat sogar seine Frau mitten in der Nacht auf die Toilette begleitet!
Liebe Grüsse von
Colin, Reto und Andy
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